Forscher an der University of Texas at Austin haben untersucht, wie menschliches Haar chemische Expositionen über Zeiträume von Tagen bis Monaten dokumentiert. Weil Haar langsam wächst, lassen sich frühere Belastungen entlang des Haarschafts rekonstruieren.
Die Arbeit begann, als Anna Neville als Studentin eine Strähne ihres eigenen Haares im Labor von Pawel Misztal testete. Durch Erhitzen der Strähnen wurden eingebettete Verbindungen freigesetzt und in Echtzeit mit einem Massenspektrometer gemessen. Ein deutlicher Peak von Phthalaten stimmte mit einem Besuch bei ihren Eltern während Renovierungsarbeiten überein und motivierte die größere Studie.
Die Forschenden kombinierten thermische Desorption mit einem sogenannten „sniffer“, einem Massenspektrometer, das unversehrte Haarsträhnen scannt. Bei gespendeten Proben fanden sie mehr als 1.000 Verbindungen, darunter Phthalate und Rückstände von Zigarettenrauch. Die Studie betont, dass viele Expositionen in Innenräumen passieren und empfiehlt praktische und ingenieurwissenschaftliche Lösungen statt Alarm.
Schwierige Wörter
- exposition — Aussetzung gegenüber etwas, zum Beispiel SchadstoffenExpositionen
- haarschaft — Teil des Haares zwischen Kopfhaut und SpitzeHaarschafts
- strähne — Lange, schmale Haargruppe, oft einzelnHaarsträhnen
- thermische Desorption — Erhitzen zum Lösen eingebetteter chemischer Verbindungen
- massenspektrometer — Gerät zur Messung von Molekülmassen und Signalen
- phthalat — Chemische Substanz, oft in Kunststoffen verwendetPhthalaten, Phthalate
- rückstand — Kleine Spuren einer Substanz nach GebrauchRückstände
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