Wissenschaftler berichten über eine Diagnosetechnik, mit der sich die Wirksamkeit von Therapien gegen Glioblastom im Blut nachweisen lässt. Glioblastom wächst in das Gehirn hinein und ist schwer zu entfernen; viele Krebsmedikamente überwinden zudem die Blut‑Hirn‑Schranke nicht. Die Krankheit ist oft tödlich: die meisten Patienten sterben innerhalb von zwei Jahren, und nur 10% sind nach fünf Jahren noch am Leben.
In einer früheren klinischen Studie kam das SonoCloud-9-Gerät der Firma Carthera zum Einsatz. Es nutzt therapeutischen Ultraschall, um die Blut‑Hirn‑Schranke für etwa eine Stunde zu öffnen, sodass das Medikament Paclitaxel in das Gehirn gelangt. Die neue Analyse zeigte, dass dabei auch Tumormaterial ins Blut eintritt, das man messen kann.
Das Team aus Michigan isolierte tumorausgebrachte extrazelluläre Vesikel und Partikel (EVPs) mit dem GlioExoChip. Die Forschenden zählten EVPs vor und nach der Chemotherapie und bildeten ein Verhältnis (Nach/Vor). Wenn dieses Verhältnis während der Sitzungen anstieg, werteten sie die Therapie als erfolgreich; blieb es gleich oder sank, galt sie als nicht erfolgreich. Die Studie erscheint in Nature Communications.
Als nächste Schritte sollen die Methode mit anderen Therapien validiert und bei weiteren Krebsarten untersucht werden. Die Forschenden haben Patentschutz beantragt und suchen Partner für die Markteinführung; die Hauptfinanzierung kam von den National Institutes of Health.
Schwierige Wörter
- diagnosetechnik — Methode, um Krankheiten oder Behandlungserfolg zu messen
- blut-hirn-schranke — Barriere zwischen Blut und Gehirn im KörperBlut‑Hirn‑Schranke
- vesikel — kleine Bläschen, die Zellen Stoffe transportierenextrazelluläre Vesikel
- paclitaxel — ein Krebsmedikament, das Tumorzellen angreift
- ultraschall — Schallwellen mit hoher Frequenz zur Behandlungtherapeutischen Ultraschall
- verhältnis — Zahl, die zwei Messwerte zueinander setzt
- ansteigen — größer werden; einen höheren Wert bekommenanstieg
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