Eine Forschung unter Leitung von Joanna Lin vom Terry College of Business an der University of Georgia zeigt, dass Einladungen nach der Arbeit unterschiedliche Folgen haben. Die Analyse basiert auf mehreren experimentellen und Feldstudien sowie Umfragen mit Hunderten von Vollzeitbeschäftigten.
Personen mit höherem sozialen Selbstvertrauen fühlen sich nach einer Einladung oft dankbar, energiegeladen und stärker mit Kolleginnen und Kollegen verbunden. Beispiele für solche Einladungen sind Abendessen, Partys oder Aktivitäten wie Bowling. Im Gegensatz dazu berichten Menschen, die sich schüchtern oder weniger selbstsicher fühlen, häufig von Druck, sozialer Angst und Unsicherheit über Dauer und Teilnehmer.
Lin erklärt, dass Einladungen sich wie eine Verpflichtung anfühlen können. Die Studie zeigt, dass während der Wartezeit Anspannung entsteht, die mit verringerter Produktivität einhergehen kann. Die Forschenden betonen, dass Einladungen nicht automatisch Zugehörigkeit schaffen und empfehlen, eigene Grenzen zu erkennen und bei Einladungen sensibel vorzugehen. Die Studie erscheint in Personnel Psychology; Koautorinnen und Koautoren kamen unter anderem von National Taiwan Normal University und Indiana University.
Schwierige Wörter
- forschung — systematische wissenschaftliche Untersuchung zu einem Thema
- einladung — Aufforderung, an einem Treffen oder Anlass teilzunehmenEinladungen
- selbstvertrauen — Sicherheit im Umgang mit anderen Menschensozialen Selbstvertrauen
- schüchtern — wenig selbstsicher in neuen Gruppen oder Situationen
- verpflichtung — etwas, das man tun oder erfüllen muss
- anspannung — innere Nervosität oder körperliche Spannung
- produktivität — Menge oder Qualität der geleisteten Arbeitverringerter Produktivität
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