Eine neue Studie analysiert, wie der Rückgang der Geburtenrate in den Vereinigten Staaten zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Lohnlücke beigetragen hat. Für die Untersuchung nutzten die Forschenden einen großen nationalen Datensatz zu Familiengröße und Einkommen über die Zeit; die Ergebnisse erschienen in Social Forces und wurden teilweise vom National Institutes of Health unterstützt.
Die Forschenden schätzen, dass etwa acht Prozent der Verringerung der Lohnlücke darauf zurückgehen, dass Frauen weniger Kinder bekommen haben. Die Analyse zeigt, dass die durchschnittliche Kinderzahl unter erwerbstätigen Personen von 2,4 Mitte der 1980er Jahre auf 1,8 im Jahr 2000 sank. Gleichzeitig stieg das Verhältnis des Frauen- zum Männerverdienst pro Stunde von etwa 65 % in den 1980ern auf rund 85 % heute.
Als Mechanismus nennen die Autorinnen und Autoren die Mutterschaftsstrafe: Viele Mütter scheiden aus dem Erwerbsleben aus oder wechseln in Teilzeit, während Vaterschaft oft mit höheren Einkommen verbunden ist. Sie betonen außerdem politische Maßnahmen wie bessere Kinderbetreuung und eine stärkere Aufteilung der Betreuung zwischen Eltern.
Schwierige Wörter
- geburtenrate — Anzahl der Neugeborenen pro Jahr in einem Land
- lohnlücke — Unterschied beim durchschnittlichen Verdienst zwischen Gruppen
- mutterschaftsstrafe — Nachteile im Beruf nach Geburt eines Kindes
- erwerbstätig — Personen, die eine bezahlte Arbeit habenerwerbstätigen
- datensatz — Sammlung von Daten zu einer Studie
- kinderbetreuung — Betreuung von Kindern außerhalb der Familie
- teilzeit — Arbeit mit weniger Stunden als Vollzeit
- verhältnis — Zahl oder Anteil im Vergleich zweier Werte
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