Das Multiple Myelom entsteht in den Plasmazellen und kann gesunde Blutzellen schädigen. Eine etablierte Heilung gibt es bisher nicht. Das US National Cancer Institute schätzt, dass 2022 mehr als 192.000 Menschen in den USA mit der Erkrankung lebten und in diesem Jahr etwa 36.000 neue Fälle diagnostiziert wurden.
Die hier berichteten Ergebnisse stammen aus einer Phase‑2‑Studie unter Leitung von Dickran Kazandjian am Sylvester Comprehensive Cancer Center, gemeinsam mit C. Ola Landgren. Die Ergebnisse wurden auf der Jahrestagung der American Society of Hematology in Orlando vorgestellt. An der Studie nahmen 25 Patientinnen und Patienten am Sylvester Center sowie an den Satellitenstandorten in Coral Gables und Deerfield Beach teil; 18 schlossen bis zu sechs Behandlungszyklen ab.
Linvoseltamab ist ein bispezifischer Antikörper, der CD3 auf T‑Zellen und BCMA auf Myelomzellen bindet und damit T‑Zellen an Krebszellen koppelt. Nach der Behandlung untersuchten Ärztinnen und Ärzte das Knochenmark mit hochsensitiven Methoden, die eine Krebszelle unter einer Million normaler Zellen nachweisen können. Bei keiner der 18 behandelten Personen war die Erkrankung in diesen Tests nachweisbar.
MRD (minimale Resterkrankung) ist ein wichtiges Maß: MRD‑negative Patientinnen und Patienten haben längere relapsefreie Zeiten, sagte Landgren. Wer MRD‑positiv bleibt, erhält oft hochdosierte Chemotherapie und eine Transplantation eigener Stammzellen; dieses Vorgehen ist intensiv und das Myelom kehrt häufig zurück. Einige Studienteilnehmende hatten Neutropenie und Infektionen der oberen Atemwege; das Sicherheitsprofil wurde als akzeptabel beschrieben. Die Einschreibung soll auf 50 Teilnehmende erweitert werden, und größere, längere Studien sind erforderlich, um dauerhafte Kontrollmöglichkeiten oder eine funktionelle Heilung zu prüfen.
Schwierige Wörter
- Plasmazelle — Zellen im Blut, die Antikörper herstellenPlasmazellen
- bispezifisch — haben zwei Bindungsstellen für verschiedene Zielebispezifischer
- Antikörper — Eiweiß, das Krankheitserreger oder Fremdstoffe erkennt
- Knochenmark — Gewebe im Inneren von Knochen mit Blutbildung
- hochsensitiv — sehr empfindlich; erkennt sehr kleine Mengen genauhochsensitiven
- minimale Resterkrankung — kleine Anzahl Krebszellen nach Behandlung nachweisbar
- Neutropenie — verminderte Zahl von neutrophilen weißen Blutkörperchen
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