Eine neue Studie der University of Rochester, veröffentlicht in Nature Communications Earth and Environment, schlägt vor, dass das Magnetfeld der Erde über Milliarden Jahre kleine Teile der Erdatmosphäre auf die Mondoberfläche transportiert haben könnte. Apollo-Proben zeigen, dass der lunare Regolith Wasser und flüchtige Gase wie Kohlendioxid, Helium, Argon und Stickstoff enthält. Diese Mengen, besonders beim Stickstoff, sind zu hoch, um nur durch den Sonnenwind erklärt zu werden.
Das Team benutzte fortgeschrittene Computersimulationen und prüfte zwei Szenarien: eine frühe Erde ohne Magnetfeld und stärkeren Sonnenwind sowie eine moderne Erde mit starkem Magnetfeld und schwächerem Sonnenwind. Die Modelle ergaben, dass der Teilchentransfer im modernen Szenario am effektivsten funktioniert. Geladene Partikel können vom Sonnenwind gelöst und entlang weitreichender Magnetfeldlinien der Erde zum Mond gelenkt werden.
Die Forschenden erklären, dass der Mond dadurch ein chemisches Archiv der Erdatmosphäre, des Klimas und der Ozeane werden kann. Mehr flüchtige Stoffe auf dem Mond könnten eine dauerhafte menschliche Präsenz erleichtern. Die Arbeit wurde unter anderem von NASA und der National Science Foundation finanziert.
Schwierige Wörter
- magnetfeld — Bereich mit magnetischer Kraft um einen Körper
- Erdatmosphäre — Gasschicht, die die Erde umgibt und schützt
- Regolith — Lockere Oberfläche aus Staub und Gestein
- flüchtig — Leicht als Gas vorhanden oder schnell verlorenflüchtige
- Sonnenwind — Strom geladener Teilchen von der Sonne
- Computersimulation — Rechnung am Computer, um Prozesse nachzustellenComputersimulationen
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