Im Oktober 2025 zeigte Soraya Sharghi in Paris die Ausstellung „Sculpture and Painting“ in der 24 Avenue Matignon. Die Schau verband Bronzearbeiten, Keramik und Gemälde in einem einzigen immersiven Raum, in dem hybride Figuren und handgeformte keramische Wächter zu sehen waren.
Sharghi rahmte Mythos und Erinnerung als Sprachen des Überlebens und der Wiedergeburt. Ein zentrales Werk war das Gemälde „Rising with the Song of Nymphs“ (2022). In Gesprächen erläutert sie, wie Vorstellungskraft und Mythenschaffung ihre Praxis tragen.
Soraya Sharghi wurde 1988 in Teheran geboren und lebt in New York. Am San Francisco Art Institute experimentierte sie mit Malerei, Skulptur und Installation. Schon als Kind erfand sie Geschichten für ihre Schwester, eine Gewohnheit, die ihre Arbeit bis heute prägt.
Schwierige Wörter
- immersiv — so, dass man stark in etwas eintauchtimmersiven
- hybrid — aus zwei verschiedenen Dingen zusammengesetzthybride
- handgeformt — mit der Hand hergestellt, nicht maschinellhandgeformte
- wächter — Person oder Figur, die schützt oder bewacht
- mythenschaffung — das Erfinden oder Bilden von Mythen
- vorstellungskraft — Fähigkeit, sich Dinge vorzustellen oder neu zu denken
- rahmen — in einen Kontext setzen; etwas darstellenrahmte
- praxis — die konkrete Arbeit oder Übung in einem Bereich
Tipp: Fahre über markierte Wörter oder tippe darauf, um kurze Definitionen zu sehen – während du liest oder zuhörst.
Diskussionsfragen
- Welche Eindrücke stellen Sie sich vor, wenn Sie an die ‚hybriden Figuren‘ und ‚handgeformte keramische Wächter‘ denken? Warum?
- Warum könnten Mythos und Erinnerung für eine Künstlerin wichtig sein, laut dem Text? Erklären Sie kurz.
- Haben Sie schon einmal eine Ausstellung mit verschiedenen Kunstformen gesehen (z. B. Skulptur und Malerei)? Beschreiben Sie kurz, was Ihnen gefallen hat oder nicht gefallen hat.
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